Cases und Trends im Klinikmarketing I Frage & Antwort

Kennen Sie den EVP Ihrer Klinik?

Bisher spielte der USP – das Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens – auch in der Klinik-Kommunikation eine tragende Rolle. Jetzt wird ein weiterer Begriff immer wichtiger: der EVP (Employer Value Proposition). Was ist gemeint?

Der Personalnotstand in der Pflege und anderer im Krankenhaus vertretener Berufsgruppen verlangt aktuell ein Weiterdenken. Für Kliniken kommt es nicht mehr nur darauf an, ihre besondere medizinische Qualität herauszustellen, um zum Beispiel Patient*innen und deren Angehörige von sich zu überzeugen. Sie müssen sich auch als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Was kann das Haus seinen bestehenden und zukünftigen Mitarbeiter*innen bieten? Was unterscheidet es dabei von der Konkurrenz?

Den eigenen EVP (deutsch: Arbeitgeber-Wert-Versprechen) herauszufinden ist nicht ganz einfach. Denn vieles dabei ist austauschbar: Bezahlung nach Tarif, Betriebskindergarten, Jobticket, Fortbildungsmöglichkeiten usw. werden in allen Stellenausschreibungen genannt und unterscheiden sich wenig von den Angeboten der Konkurrenz. Es gilt also, zusätzliche Argumente für zu finden für ein erfolgreiches Employer Branding.


Kreativ, aber authentisch

Hier ließe sich zum Beispiel mit dem besonders positiven Image eines Hauses, ungewöhnlich interessanten Aufstiegschancen oder einem attraktiven Arbeitsumfeld punkten. Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen beispielsweise positioniert sich als „... hoch spezialisierter Anbieter anerkannter Spitzenmedizin mit überregionalem Versorgungsauftrag ...“, setzt gleichzeitig auf den hohen Freizeitwert der Umgebung, „die einzigartige Lebensqualität einer Gebirgs- und Seenregion.“ Die Rotkreuz-Klinik Würzburg wiederum betont ihren historisch-kulturellen Charme. Das Klinikum ist gelegen in unmittelbarer Nähe zum Schlosspark und zur Würzburger Residenz, in einer gelungenen Kombination aus barocker und moderner Architektur.

Bei der Suche nach dem eigenen EVP ist Kreativität gefragt. Dabei empfiehlt es sich, neben externen Berater*innen Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen der Klinik in den Prozess einzubeziehen und deren möglichst freies Feedback einzuholen. Fragen wie „Was schätze ich an meiner Arbeit in genau dieser Klinik?“, „Was würde ich meinem Freund über die Arbeit hier erzählen?“ oder „Was wäre nötig, um mich abzuwerben?“ generieren originelle und vor allem ehrliche Infos. Denn auch hier gilt: Je authentischer die kommunizierten Besonderheiten eines Hauses sind, desto glaubwürdiger kommen sie bei der Zielgruppe an.


Auf einen Blick: EVP oder USP?

Der EVP positioniert die Klinik auf dem Arbeitsmarkt und hat als Zielgruppen bestehende und potenzielle Mitarbeiter*innen. Der USP richtet sich an alle Zielgruppen – also Patient*innen, Zuweiser*innen, Öffentlichkeit usw. – und fasst das Leistungsspektrum des Hauses und dessen Besonderheiten zusammen. Beide Konzepte sind gleich wichtig für die Klinik-Komunikation.

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